Nordbayern.de berichtet über die Erlanger Ärztin Tabea Stocklassa die mit einer Hilfsorganisation im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos gearbeitet hat. Die Zustände dort sind immer noch untragbar.
Ein Drittel der 7.000 Menschen die unter unwirtlichen Bedingungen im Lager leben, sind Kinder. Am schlimmsten sind die psychischen Verwundungen die die Menschen auf der Flucht erlitten haben. Tabea Stocklassa hat Kinder kennengelernt, die ohne jeden Lebensmut sind: „dort kommen Suizidversuche auch bei Achtjährigen vor“.
Selbst ein Bild von den Zuständen auf Lesbos kann man sich durch die Dokumentation „Hoffnung, nur noch Hoffnung – Kinder im Lager Moria“ machen. Die Sendung von März 2020 ist zwar schon ein Jahr alt und zeigt das Lager Moria vor dem Brand, aber seitdem wurde es ehr noch schlimmer.
Und leider ist es so, dass wir, als Deutsche und Europäer, direkt beeinflussen, wie es diesen Menschen geht. Wir haben unsere aktuelle Regierung mit gewählt, deren Innenminister sich über Abschiebungen in Ländern in denen Krieg herrscht freut und der sich dagegen sperrt, dass die Lager in Lesbos oder Bosnien evakuiert werden. Wir können uns nicht einfach darauf berufen, dass wir hier nichts tun können oder das hier jemand anderes in Verantwortung steht.
Bild: WDR/Isabel Schayani